BBUI Lecture Series: Constructing Eastern Europe. Geographies of Power in the 20th and 21st Centuries

Austausch von Völkern

Die Vertreibung von Minderheiten im Polnisch-Sowjetischen Grenzgebiet

Das von der Bevölkerung Osteuropas während des Zweiten Weltkriegs erlebte Trauma ging weit über das Ende des Krieges hinaus. Die Verlagerung des polnischen Territoriums von Ost nach West in den Jahren 1944 und 45 führte zu einem Austausch der Bevölkerung an der neuen Grenze zur UdSSR. Polen und Ukrainer wurden aufgerufen, ihre "neue Heimat" aufzusuchen. Wie vollzogen sich diese, von den sowjetischen und polnischen Führungsmächten veranlassten Umsiedlungen? Welche Spuren haben sie bei den 1,5 Millionen betroffenen Menschen hinterlassen? Die Historikerin Catherine Gousseff versucht auf diese Fragen Antworten zu geben.

Catherine GOUSSEFF ist Historikerin und Forschungsdirektorin am Centre national de la recherche scientifique (CNRS) in Paris. Sie ist Spezialistin für Migrationsforschung des 20. Jahrhunderts. Die von ihr untersuchten Gebiete umfassen den Bereich Osteuropas sowie das Territorium der ehemaligen Sowjetunion. Ihre Forschungsschwerpunkte sind unter anderem die  Geschichte der Zwangsmigration in der UdSSR und den Ländern des Sowjetblocks (Abschiebung, Deportation, Umsiedlung und Rückführung von Bevölkerungsgruppen) und die Geschichte des Zweiten Weltkrieges und Geschichte der Neuordnung der osteuropäischen Grenzen.

Der Vortrag findet im Rahmen der Berlin-Brandenburg Ukraine Initiative (BBUI) am Forum Transregionale Studien in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde e. V. (DGO) statt.

Datum:
12.05.2016, 18:00 Uhr

Ort:
Forum Transregionale Studien
Wallotstraße 14
14193 Berlin

Sprache(n):
Deutsch

Veranstalterin:
Deutsche Gesellschaft für Osteuropakunde