Die mit dem Ukraine-Konflikt verbundene innenpolitische Mobilisierung hat Russland verändert. Die Abgrenzung vom liberalen Westen ist zur tonangebenden Ideologie geworden. Die Medienlandschaft hat auch die letzten Reste ihrer einstigen Vielfalt verloren. Die Macht des Präsidenten wirkt unangreifbarer denn je, seine Popularität ist in bisher unerreichte Höhen gestiegen. Zwar muss die Wirtschaft mit den langsam wirksamen Folgen der internationalen Sanktionen zurechtkommen, aber eine Mehrheit der Bevölkerung ficht das, zumindest vorerst, nicht an. Die Gesellschaft erscheint, Meinungsumfragen zufolge, in der Ukraine-Krise konsolidiert wie nie zuvor seit dem Ende der Sowjetunion. Abweichende Meinungen finden kaum gesellschaftliche Resonanz und werden von vielen als Verrat „an den nationalen Interessen“ angesehen. Das Verhältnis Russlands zur EU und den USA verschlechtert sich beinahe täglich. An die Stelle von Kooperation ist erneut Konfrontation getreten. Die einstige Idee einer strategischen Partnerschaft von Europa und Russland zur Modernisierung von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft wirkt wie aus einer anderen Zeit. Sind diese Entwicklungen auf Dauer angelegt? Welche Brüche, welche Erneuerungspotenziale gibt es in Russland? Wie kann/wie soll sich die EU gegenüber Putins Russland verhalten?
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Den Bericht zur Veranstaltung finden Sie im Rundbrief 2/2014, S. 26-28.
Datum:
24.09.2014, 19:00 Uhr bis 21:00 Uhr
Ort:
Heinrich-Böll-Stiftung
Schumannstr. 8
10117 Berlin
Sprache(n):
Deutsch und Russisch mit Simultanübersetzung
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Veranstalterin:
Deutsche Gesellschaft für Osteuropakunde