Statement zur Einstufung von akno e.V. als unerwünschte Organisation in Russland

Stellungnahme der DGO zur Einstufung des Akademischen Netzwerks Osteuropa (akno e.V.) als „unerwünschte Organisation“ in Russland

Nach dem Zentrum für Osteuropa- und internationale Studien (ZOiS) hat die Generalstaatsanwaltschaft der Russischen Föderation mit dem Akademischen Netzwerk Osteuropa (akno e.V.) am 4. Dezember erneut einen wichtigen Kooperationspartner der DGO zur „unerwünschten Organisation“ erklärt. Wir werten diese Einstufung als einen weiteren Versuch des russischen Regimes, kritische Wissenschaftler*innen in Russland zum Schweigen zu bringen und Unterstützung aus dem Ausland zu verhindern. Gleichzeitig ist dieser Beschluss ein Angriff auf die internationale Wissenschaftsfreiheit.

akno e.V. ist ein gemeinnütziger Verein in Berlin, der sich für Wissenschaftsfreiheit im östlichen Europa einsetzt und unter anderem das SCIENCE AT RISK Emergency Office betreibt. Dabei handelt es sich um ein vom Auswärtigen Amt gefördertes Projekt, das Wissenschaftler*innen und Studierende unterstützt, die vom russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine oder politischer Repression in Belarus und Russland betroffen sind. Im Rahmen dieses Projekts konnten allein dieses Jahr über 500 Personen gefördert werden.

Mit der Entscheidung vom 4. Dezember ist dem Verein nun jegliche Arbeit in Russland untersagt. Kooperationspartner*innen in Russland ist zudem die Zusammenarbeit mit akno unter einer Androhung einer Haftstrafe von bis zu sechs Jahren verboten. Russische Einzelpersonen und Organisationen mit Verbindungen zu akno sind damit dem akuten Risiko politischer Verfolgung ausgesetzt.

Die Deutsche Gesellschaft für Osteuropakunde (DGO) verurteilt die Aufnahme von akno in die Liste der „unerwünschten Organisationen“ und wird die professionelle und kollegiale Zusammenarbeit mit dem Verein wie gewohnt fortsetzen.

Berlin, 18. Oktober 2023

http://dgo-online.org/neuigkeiten/aktuelles/statement-akno-unerwuenschte-organisation/