Sowjetische Gesellschaftsverbrechen in der russischen Erinnerungskultur

Orte – Akteure – Identitäten

Die Erinnerung an die Zeit des Stalinismus ist in Russland bis heute durch den Sieg im Zweiten Weltkrieg überformt. Untersuchungen zur russischen Erinnerungskultur haben sich aus diesem Grunde in den letzten 20 Jahren in erster Linie mit dem Gedenken an den „Großen Vaterländischen Krieg“ befasst. Jenseits der staatlichen Geschichtspolitik finden sich im heutigen Russland allerdings auch vielfältige Formen der Erinnerung an die Gesellschaftsverbrechen der stalinistischen Epoche. Terror, Deportationen, Lagerhaft und Zwangsarbeit werden von unterschiedlichen Akteuren an verschiedenen Orten erinnert und finden auf diese Weise Eingang in das kulturelle Gedächtnis Russlands. Ziel der Tagung ist sowohl eine Bestandsaufnahme der bisherigen Forschung, eine Diskussion neuerer Untersuchungen und die gemeinsame Entwicklung von Perspektiven künftiger Arbeiten: In welcher Weise wird an historischen Orten der stalinistischen Massenverbrechen erinnert? Welche geschichtspolitischen Akteure agieren auf diesem Feld der russischen Erinnerungskultur? Welche Identitätsdiskurse prägen die Deutungen der sowjetischen Gesellschaftsverbrechen? Die Tagung findet in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Osteuropäische Geschichte der Friedrich-Schiller-Universität Jena und dem Imre-Kertész-Kolleg Jena statt.

Veranstaltungsprogramm

p-2627112010.… (PDF, 119 kB)

Datum:
26.11., 09:00 Uhr bis 27.11.2010, 14:00 Uhr

Ort:
Friedrich-Schiller-Universität Jena
Rosensäle (Großer Sitzungssaal)
Fürstengraben 27
07743 Jena

Sprache(n):
Deutsch

Programm:

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Veranstalterin:
Deutsche Gesellschaft für Osteuropakunde