Die Tschernobyl-Zäsur

Literarische Reflexionen

Im politischen Alltag der Ukraine und Belarus scheint der Reaktorunfall von Tschernobyl fast vergessen. Die Atomkraft hat weiter Konjunktur, und das jährliche Gedenken an die Katastrophe eher rituellen Charakter: Es stellt die „Helden von Tschernobyl“, die „Liquidatoren“ in den Fokus. Dennoch hat der 26. April 1986 tiefe Spuren hinterlassen. Im Leben von Zehntausenden von Menschen, die von Tod, Krankheit, Umsiedlung und Verlust ihrer Lebensgrundlagen unmittelbar betroffen waren; in der Geschichte der Sowjetunion, für deren Ende Tschernobyl der Anfang war; und in den Gesellschaften der Ukraine und Belarus, die nicht nur geographisch mit einer „verstrahlten Zone“ umgehen müssen. Zwei bekannte Schriftsteller aus zwei Ländern und zwei Generationen lesen aus ihren Werken und diskutieren über die Dimensionen von Tschernobyl: Die belarussische Schriftstellerin Swetlana Alexiewitsch ist durch ihre beeindruckenden „Gespräche mit Lebenden und Toten“ bekannt geworden. Der junge ukrainische Schriftsteller und Dichter Serhij Zhadan ist einer der bedeutendsten literarischen Zeitzeugen der Umbrüche in der postsozialistischen ukrainischen Gesellschaft der letzten 20 Jahre.

Veranstaltungsprogramm

p-20110419.pdf (PDF, 123 kB)

Datum:
19.04.2011, 19:00 Uhr

Ort:
Heinrich-Böll-Stiftung
Beletage
Schumannstraße 8
10117 Berlin

Sprache(n):
Deutsch

Programm:

p-20110419.pdf (PDF, 123 kB)

Veranstalterin:
Deutsche Gesellschaft für Osteuropakunde