100 Jahre belarussische Staatlichkeit
Das Verhältnis von Staat und Nation
Am 25. März 1918 rief der Rat des all-belarusischen Kongresses (Rat der BNR) die Belarusische Volksrepublik aus. Die unter deutschem Protektorat gegründete Republik wurde international nicht anerkannt. Offiziell galt in Belarus bisher die Gründung der Belarussischen Sozialistischen Sowjetrepublik im Jahr 1919 als Beginn der eigenen Staatlichkeit – auch wenn die belarussische Opposition ebenso wie viele Historikerinnen und Historiker die Belarusische Volksrepublik als den ersten Versuch betrachten, einen ethnischen Nationalstaat aufzubauen.
Zum 100. Jahrestag scheint sich der belarusische Staat dieser Sichtweise anzunähern: Das Gebäude, in dem die Unabhängigkeit der Belarusischen Volksrepublik verkündet wurde, erhielt eine Erinnerungstafel; die Akademie der Wissenschaften widmete der Republikgründung eine Konferenz und die Bürgerinnen und Bürger feierten die Unabhängigkeitserklärung mit einem Festkonzert im Zentrum von Minsk.
Wir diskutieren darüber, wie sich das Verhältnis von Staat und Nation in Belarus im Laufe der letzten 100 Jahre entwickelt hat. Welche gesellschaftlichen und politischen Interessen verbinden sich aktuell mit dem Konzept der belarussischen Nation? Wie ordnet sich das belarusische Staats- und Nationsverständnis in den breiteren europäischen Kontext ein?
Begrüßung
Gabriele FREITAG, Deutsche Gesellschaft für Osteuropakunde e.V.
Diskussion
Jan KUSBER, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Volha SCHPARAHA, European College of Liberal Arts in Belarus (ECLAB), Minsk
Moderation
Rainer LINDNER, deutsch-belarussische gesellschaft, Berlin
Die Veranstaltung ist eine Kooperation der deutsch-belarussischen gesellschaft und der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde. Im Anschluss an die Veranstaltung laden wir Sie ein, das Gespräch bei einem Glas Wein fortzusetzen.
Veranstaltungsprogramm
Veranstaltungsprogramm (PDF, 221 kB)