Russische Alternativen

Modernisiert sich Russland von unten?

Gesellschaftspolitische Initiativen auf kommunaler Ebene

Seit vielen Jahren befassen sich Analysen und Debatten mit dem wachsenden Modernisierungsdruck auf Staat, Wirtschaft und Gesellschaft in Russland. Die russische politische Elite um Präsident Putin selbst verspricht immer wieder umfassende Programme zur Modernisierung der Sozialsysteme, der Verwaltung und der Infrastruktur. Doch zeigen die meisten Modernisierungsvorhaben „von oben“ bislang wenig Veränderungswillen und Erfolg, nicht zuletzt, weil die Furcht vor Macht- und Kontrollverlust der politischen und ökonomischen Eliten die größte Reformbremse darstellt. Die Wiederwahl von Präsident Putin im März schien diesen Zustand für die kommenden sechs Jahre zementiert zu haben.

Doch Russland ist in Bewegung. An vielen Orten, in vielen gesellschaftlichen Bereichen und zu unterschiedlichen Themen sind auch jenseits registrierter Nichtregierungsorganisationen in den letzten Jahren Initiativen entstanden, in denen sich Bürger/innen zur Lösung ökonomischer, ökologischer und sozialer Probleme zusammentun, sich in Stadtentwicklungsfragen einmischen und Druck auf die oft ineffizienten staatlichen Organe aufbauen.

Die Veranstaltung mit Gästen aus verschiedenen russischen Regionen stellt einige Initiativen vor und ergründet ihre Motivation für die Selbstorganisation und ihre Erfahrung der Zusammenarbeit mit Verwaltung und Politik auf kommunaler Ebene. Sie untersucht die Frage, ob von den verschiedenen Einzelinitiativen Impulse zur politischen und gesellschaftlichen Erneuerung ausgehen, die weit über das direkte Anliegen der Initiativen hinausreichen, und ob und wie kommunale und staatliche Akteure auf diese Impulse reagieren.

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Die Podiumsdiskussion findet im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Russische Alternativen“ statt, die die Deutsche Gesellschaft für Osteuropakunde gemeinsam mit der Heinrich-Böll-Stiftung ausrichtet.

Veranstaltungsprogramm

Programm (PDF, 259 kB)

Datum:
06.11.2018, 18:00 Uhr bis 21:15 Uhr

Ort:
Heinrich-Böll-Stiftung
Schumannstr. 8
10117 Berlin

Sprache(n):
deutsch und russisch (mit simultaner Verdolmetschung)

Programm:

Programm (PDF, 259 kB)

Veranstalterin:
Deutsche Gesellschaft für Osteuropakunde