Russische Alternativen

Von Kohle, schwarzem Schnee und Umweltschutz in Russland. Russische Umweltproteste - und was sie Deutschland angehen

Der Kusbass ist Sibiriens riesige Vorratskammer für Kohle. Die Steinkohle aus dem Revier im Kusznezker Becken heizt Russland ein und versorgt Europa und Asien mit Brennstoff. Und Russlands Regierung setzt auf wirtschaftliche Expansion und steigende Kohleexporte.

Doch die gesundheitlichen Belastungen für die Bevölkerung des Kusbass sind extrem. Allgegenwärtiger Dreck in der Luft und am Boden, bräunliches Leitungswasser und schwarzer Schnee, Krankheits- und Sterbefälle haben den Zorn der Anwohner*innen geschürt und lokale Proteste erzeugt. Die systematische Vernetzung der Kohle-Gegner*innen in den vergangenen Jahren hat diese Proteste so wirkmächtig gemacht, dass Blockaden errichtet, Stilllegungen erzwungen und Prozesse gewonnen wurden. So ist die Region – wie viele andere in Russland – zu einem Hotspot nicht nur ökologischer Probleme, sondern auch politischer Proteste geworden.

Deutschland ist mit dem Kusbass gleich mehrfach verbunden: Zum einen importieren deutsche Energieversorger die qualitativ hochwertige Kohle zur Stromgewinnung. Zum anderen engagieren sich deutsche Unternehmen im Bereich von Förder-, Filter- und Reinigungstechnologien. Die Gebietsregierung hat, passend dazu, das Motto ausgegeben: "Saubere Kohle – grüner Kusbass".

Wie steht es tatsächlich um die soziale und ökologische Situation im Kusbass? Welche Ziele, welche Erfolgschancen haben die Proteste der lokalen Bevölkerung? Wie könnte eine Zukunft der Monoregion Kusbass ohne Kohle aussehen? Ist im Jahr 2019 gar eine neue Umweltbewegung in Russland entstanden?

Mit:

Anton LEMENTUEV, Aktivist, Nowokusnezk
Anna FOMINA, Juristin, Moskau
Vladimir SLIVYAK, EcoDefense, Moskau
Elena SOLOVEVA, Journalistin, Moskau
Tobias MÜNCHMEYER, Greenpeace, Berlin

und anderen.

Die Veranstaltung findet in deutscher und russischer Sprache mit Simultanübersetzung statt.
Die Aufzeichnung des Diskussionsabends ist zugänglich unter https://www.youtube.com/playlist?list=PLQoUnPhwq7cy_dNivueB80t0LyxRZicJH

Die Teilnahme ist kostenfrei, allerdings ist eine Registrierung erforderlich. Weitere Details entnehmen Sie bitte dem Programm.

Die Veranstaltung ist eine Kooperation der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde und der Heinrich-Böll-Stiftung.

Bildrechte: David Jorre/Public Domain

Veranstaltungsprogramm

Programm (PDF, 127 kB)

Datum:
25.11.2019, 17:00 Uhr bis 20:45 Uhr

Ort:
Heinrich-Böll-Stiftung
Schumannstraße 8
10117 Berlin

Sprache(n):
Deutsch und Russisch, simultan gedolmetscht

Eintritt:
Eintritt frei

Programm:

Programm (PDF, 127 kB)

Veranstalterin:
Deutsche Gesellschaft für Osteuropakunde