Kriegsspuren. Erinnerung und Vergessen in Osteuropa

Verschwiegen und verdrängt: Gewalt, Intimität und Prostitution im besetzten Polen

Im Zweiten Weltkrieg überzogen die deutschen Besatzer Polen mit Gewalt. Die jüdische Bevölkerung ermordeten sie systematisch in den Gaskammern, von Inhaftierungen, Vertreibungen und Zwangsarbeit waren Millionen nicht-jüdische Polen ebenfalls betroffen. Zu der Gewaltherrschaft gehörten auch Vergewaltigungen und das von den Deutschen aufgebaute und kontrollierte Bordellsystem – ein bislang unbekannter Aspekt der deutschen Besatzung. Maren Röger beschreibt die Situation in den wehrmachtseigenen Bordellen, in denen Frauen zum Teil in die Prostitution gezwungen wurden. Sie erzählt aber auch von Überlebensprostitution, „Bratkartoffelverhältnissen“ und Liebesbeziehungen und den mitunter verzweifelten Versuchen der Männer, eine Heiratsgenehmigung zu erlangen. Denn sexuelle Beziehungen zu Polinnen waren den Deutschen qua Rassenideologie eigentlich verboten. Nach 1945 wurde das Thema zum Tabu, so dass das Schicksal der Kinder aus diesen Beziehungen kaum bekannt ist.

Eine DGO-Vortragsreihe an der Universität zu Köln & dem Cologne Center for Central and Eastern Europe.

Veranstaltungsprogramm

kriegsspuren_… (PDF, 936 kB)

Datum:
22.10.2015, 19:00 Uhr

Ort:
Universität zu Köln
Hauptgebäude, Hörsaal XII
Albertus-Magnus-Platz
50923 Köln

Sprache(n):
Deutsch

Programm:

kriegsspuren_… (PDF, 936 kB)

Veranstalterin:
DGO-Zweigstelle Bonn / Köln